1. FCS trifft im Endspiel auf den SV Mettlach

Thomas Beining vom Saarlandligisten SV Mettlach wird heute gegen den 1. FC Saarbrücken Geschichte schreiben. Mit 46 Jahren wird er der älteste Spieler sein, der je in einem Saarlandpokal- Finale aufgelaufen ist.

Mettlach. Es ist eine Geschichte, wie sie nur der Fußball schreibt. Am 16. Mai 2010 beendete Torhüter Thomas Beining seine Karriere als aktiver Spieler. Beim 0:0 seiner SG Perl- Besch in der Fußball-Saarlandliga gegen den SC Friedrichsthal wollte der damals 45-Jährige zum letzten Mal im Kasten stehen. Aber dann kam alles anders. Denn am morgigen Mittwoch steht er mit dem Saarlandligisten SV Mettlach im Dillinger Parkstadion im Finale um den Saarlandpokal gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken (Anstoß: 18.30 Uhr).

Doch der Reihe nach: Im Herbst des vergangenen Jahres suchte der SV Mettlach verzweifelt einen Schlussmann, da sich Stammtorwart Tristan Becker schwer am Ellbogen verletzt hatte. Die Wahl fiel auf Beining, der sich bereit erklärte, bis zum Saisonende auszuhelfen. Am 12. Oktober 2010 debütierte Beining im Mettlacher Dress. Und das gleich bei einer Pokal- Sensation. In der vierten Runde des Saarlandpokals gewann Beining mit dem SVM gegen den Regionalligisten FC Homburg mit 1:0. Vier Tage später spielte der Schlussmann das erste Mal in der Saarlandliga für die Mannschaft von Trainer Werner Weiß. Die Blau- Weißen gewannen mit 5:2 beim VfB Dillingen.

Damals konnte Beining nicht ahnen, dass er wenige Monate später in Dillingen noch einmal den absoluten Höhepunkt seiner Karriere erleben würde. „Was ich so gehört habe, werden wohl 4000 Zuschauer kommen. Vor so einer großen Kulisse habe ich noch nie gespielt“, erklärt der mittlerweile 46-Jährige Torwart-Oldie, der in Orscholz in der Nähe der Saarschleife wohnt. „Nach dem Aufstieg in die Verbandsliga mit der SG Perl-Besch im Jahr 2001 wird das Pokalfinale sicher mein größtes Erlebnis als Fußballer sein“, ist sich der Schlussmann, der in Luxemburg bei einer Chemie-Firma arbeitet, sicher.

Arbeiten wird er auch am heutigen Finaltag. „Ich denke aber, dass ich etwas früher frei machen kann“, sagt der 46- Jährige. Malochen gehen müssen auch die meisten seiner Mannschaftskameraden am Finaltag noch. Die Vollprofis von Gegner Saarbrücken können sich dagegen in aller Ruhe auf das Spiel vorbereiten. Nicht nur deshalb ist der Drittligist klarer Favorit. Die Landeshauptstädter werden die Begegnung sicher auch mit dem nötigen Ernst angehen, da mit einem Sieg der Einzug in den lukrativen DFB-Pokal klar gemacht werden kann. „Wir sind krasser Außenseiter“, weiß auch Beining.

Immerhin zeigte sich Mettlach bei der Generalprobe für das Pokalfinale schon einmal in Topform. Gegen den bisherigen Tabellendritten, den SC Friedrichsthal, gewann Mettlach (aktuell Achter) am Samstag mit 5:1 (2:0). „Da hatte ich einen relativ ruhigen Nachmittag“, erklärte Beining. „Am Mittwoch wird sicher mehr Arbeit auf mich zukommen“, sagt das Torwart-Urgestein und lacht. Dass er die FCSStürmer zur Verzweiflung treiben kann, daran glaubt Werner Weiß fest: „Das hat er drauf, keine Frage“ sagt er und lobt Beining: „Er ist ein Vorbild, immer im Training und hat den Respekt der Mannschaft. Mit seinem Alter könnte er auch der Vater von vielen sein.

FCS-Mittelfeldspieler Zeitz: „Ich bin ganz heiß auf den Pokalsieg“

Saarbrücken.
Mit einem Sieg im Finale des Fußball-Saarlandpokal qualifiziert man sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals. Für den erfolgreichen Verein – egal ob SV Mettlach oder 1. FC Saarbrücken – wäre das neben der sportlichen Reputation vor allem finanziell ein warmer Regen. Vor dem Spiel heute um 18.30 Uhr im Dillinger Parkstadion nennen die Spieler des Drittligisten FCS aber auch persönliche Motivationsgründe.

„Ich kann mich nicht erinnern, jemals in einem Pokalfinale gestanden zu haben“, sagt Kai Gehring, „selbst in der Jugend nicht. Darum bin ich ganz heiß auf den Pokalsieg“. Für andere wäre der Titel ein Abschiedsgeschenk. „Ich spiele jetzt drei Jahre hier aktiv”, erklärt Manuel Zeitz, der zum 1. FC Nürnberg wechselt: „Bisher sind wir im Pokal immer gescheitert. Ich will dieses Ding.“ Und auch Nico Zimmermann, der zu Eintracht Braunschweig geht, will mit dem Pokalsieg die tolle Saison krönen: „Es wäre ein würdiger und toller Abschluss dieser Saison und meiner Zeit in Saarbrücken.“

Die Dillinger Polizei rechnet mit bis zu 5000 Besuchern. „In der Nähe des Stadions gibt es an der Sporthalle West und dem benachbarten Schulzentrum ausreichend Parkplätze“, sagt Einsatzleiter Klaus Ney, „von dort ist der Eingang fußläufig direkt zu erreichen“. Die Polizei empfiehlt den Fans frühzeitig anzureisen.

(Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 11.05.2011)