"Wir können stolz auf uns sein"

SV Mettlach trauert nach verlorenem Pokal-Finale dem verpassten Ausgleich hinterher

Die ganz große Sensation ist ausgeblieben: Der SV Mettlach hat das Finale des Fußball-Saarlandpokals im Dillinger Parkstadion gegen Drittligist 1. FC Saarbrücken mit 2:3 verloren. Trotzdem können die SVM-Spieler zufrieden sein, sie boten dem Favoriten lange Paroli und sorgten für ein spannendes Finale.

Mettlach. Thomas Will lag nach dem Schlusspfiff enttäuscht am Boden des Dillinger Parkstadions. Auch gutes Zureden seiner Mitspieler konnte den 19-Jährigen Angreifer kaum trösten. Erst nach mehreren Minuten rappelte er sich auf und ging zur Siegerehrung, wo seine Mannschaft unter dem Beifall der verbliebenen von insgesamt 5500 Zuschauern die Silber-Medaillen überreicht bekam.
Mit dem Applaus honorierten die Besucher die starke Leistung, die der Saarlandligist gegen den drei Klassen höher spielenden 1. FC Saarbrücken geboten hatte. Mettlach verlor am Ende zwar verdient mit 2:3 (0:2), trotzdem hatten es die Blau-Weißen dem Favoriten schwer gemacht. "Wenn man so knapp dran ist, überwiegt im ersten Moment die Enttäuschung. Aber ich denke, wir können stolz auf uns sein", sagte Thomas Will. Dass es noch einmal eng wurde, daran hatte auch er großen Anteil. Nach der Saarbrücker 2:0-Pausenführung durch die Tore von Markus Fuchs (43. Minute) und Stephan Sieger (45.) verkürzte Will mit einem 20-Meter-Hammer in den linken Winkel drei Minuten nach dem Seitenwechsel für Mettlach auf 1:2. Auch nach dem 1:3 durch Nico Zimmermann (70. Minute) war die Begegnung noch nicht endgültig gelaufen. Der eingewechselte Khalil Rizk verkürzte fünf Minuten vor dem Ende per Kopf nach einer Flanke des ebenfalls eingewechselten Sven Andres auf 2:3.
Danach hatten die Blau-Weißen sogar noch zwei Chancen zum 3:3. In der 86. Minute klärte FCS-Schlussmann Enver Marina nach einem Steilpass knapp vor dem einschussbereiten Andreas Schug.

"Wäre uns da der Ausgleich gelungen, dann hätte ich gerne mal gesehen, wie es weitergegangen wäre. Dann hätte der FC bestimmt die Flatter gekriegt", orakelte SVM-Trainer Werner Weiß. Auch bei einem 17-Meter-Freistoß von Thomas Will in der Nachspielzeit wäre dieser noch sehr gut möglich gewesen, da ging das Leder aber ungefähr einen Meter über den Saarbrücker Kasten.
Kurz danach war Schluss - Mettlach war geschlagen und Thomas Will sank auf den Rasen. "Wir haben aber gegen die Profis vom FCS das Optimum rausgeholt. Ein Kompliment an meine Truppe", sagte Weiß nach dem Schlusspfiff. "Wir haben gut dagegen gehalten. Das war einfach genial, wie alle gekämpft haben", zeigte sich auch Mettlachs Torwart-Oldie Thomas Beining (46) zufrieden. Er selbst hatte mehrmals die Möglichkeit, sich auszuzeichnen. Er parierte nach 14 Minuten einen strammen 16-Meter-Schuss von Sieger. Auch bei einem Kopfball von Lukas Kohler in der 34. Minute zeigte er noch einmal sein Können.
Dabei zeigt sich seine Routine auch in der Niederlage: "Wir werden trotzdem wohl noch ein bisschen feiern", kündigte Thomas Beining an, der lange genug dabei ist, um den Erfolg des SV Mettlach einordnen zu können. Denn Grund zum Feiern hat Mettlach - einen Finaleinzug als Saarlandligist erreicht man schließlich nicht alle Tage. Das sah auch SVM-Kapitän Jörg Federmeyer so. "Mit der Pokalrunde können wir sehr zufrieden sein", erklärte der Abwehrspieler. Auch wenn Thomas Will das zwei Minuten nach Abpfiff noch ganz anders sah.
Nach dem Saarland-Pokalfinale wartet auf den SV Mettlach am Wochenende wieder der Ligaalltag. Am Sonntag um 15.30 Uhr ist der SV beim Tabellenzehnten SV Bübingen zu Gast.
(Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 13.05.2011)